Auf das monatliche Niveau vom September des vergangenen Jahres ist die Zahl der in Oberhavel ankommenden Asylbewerber gesunken. Wie Kreissprecher Ronny Wappler mitteilt, waren es jetzt im März 200 Menschen. Zum Vergleich: Die meisten Asylbewerber, nämlich 438, kamen im November 2015 in Oberhavel an.

Trotzdem hält der Landkreis an seiner bisherigen Unterbringungskonzeption fest. Danach bringt er Asylbewerber in Wohnungen, Gemeinschaftsunterkünften und wenn notwendig in Notunterkünften unter. Ziel ist die vorrangige Unterbringung in Wohnungen. Der Anteil der Unterbringung in Gemeinschaftsunterkünften überwiegt derzeit aber, weil der aktuelle Wohnungsmarkt im Landkreis einfach zu wenige Angebote bereithält. Der Landkreis möchte möglichst dezentrale Wohnformen ermöglichen. Dazu sollen Bauvorhaben künftig verstärkt der Errichtung von Wohnungsverbünden dienen. Es handelt sich hierbei um kleinere Wohngruppen innerhalb eines angemieteten oder neu errichteten Gebäudes, die durch einen Sozialarbeiter begleitet und betreut werden. Diese Plätze können mittelfristig in regulären Wohnraum umgewandelt werden und stehen danach dem freien Wohnungsmarkt zur Verfügung.

Die Bundesarbeitsgemeinschaft Kirche und Rechtsextremismus (BAG K+R) lädt in Kooperation mit der Jugendbildungsstätte "Kurt Löwenstein", dem Verband der Beratungsstellen für Betroffene rechter Gewalt und dem Bundesverband Mobile Beratung herzlich ein: Workshop "Neonazistischen Bedrohungen effektiver entgegen treten: Unterstützung für Willkommensinitiativen und Engagierte in der Flüchtlingshilfe" am 02. Mai 2016 in der Jugendbildungsstätte Kurt Löwenstein (Freienwalder Allee 8, 16356 Werneuchen).

Neonazis bedrohen seit Monaten an vielen Orten diejenigen, die sich für Flüchtlinge und eine offene Gesellschaft engagieren: Betroffene erhalten Drohbriefe, Fensterscheiben von Versammlungsräumen werden zerstört, Autoreifen aufgeschlitzt, Türen eingetreten und in sozialen Netzwerken wie Facebook und twitter regelrechte Hetzkampagnen mit Steckbriefen gestartet. Der Workshop richtet sich an Engagierte aus Willkommensinitiativen und Engagierten in der Flüchtlingshilfe - insbesondere in Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ziel ist es, sich durch Erfahrungsaustausch und Inputs von Expert_innen mit niedrigschwelligen Strategien effektiver gegen neonazistische Bedrohungen und Kampagnen wehren zu können. Gleichzeitig bietet der Workshop eine gute Gelegenheit, sich zu vernetzen und dadurch gegenseitig zu unterstützen.

Am 1. März 2015 beginnt die Bewerbungsphase für den wichtigsten deutschen Förderpreis im Bevölkerungsschutz: die "Helfende Hand 2016". Alle Helferinnen und Helfer, die im Bevölkerungsschutz aktiv sind, können sich dann online bis zum 31. Juli 2016 mit ihren Konzepten bewerben. Gesucht werden überzeugende Ideen und Projekte, die das Interesse für ein freiwilliges Engagement in diesem Bereich wecken und erhalten. Außerdem kann jeder Unternehmen, Einrichtungen oder Einzelpersonen als Preisträger vorschlagen, die den ehrenamtlichen Einsatz ihrer Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter vorbildlich begleiten und wertschätzen bzw. den Bevölkerungsschutz in besonderer Weise unterstützen. Um den Förderpreis aktuell zu halten und um insbesondere seine Konzeption auch in den Dienst der gesamtgesellschaftlichen Aufgabe der Integration der Flüchtlinge zu stellen, wird ein Sonderpreis verliehen.

Zusätzlich zu den bisherigen drei Kategorien („Innovative Konzepte“, „Nachwuchsarbeit“ und „Vorbildliche Unterstützung des Ehrenamtes“) wird erstmalig bei der Veranstaltung der „Helfenden Hand 2016“ der Sonderpreis „Integration von Flüchtlingen in die (Hilfs-)Organisationen“ vergeben. Mit dem Sonderpreis sollen Konzepte zur Integration von Flüchtlingen in die (Hilfs-)Organisationen des Bevölkerungsschutzes gewürdigt werden, die das Ziel haben, die Flüchtlinge in die solidarischen Strukturen in Deutschland zu integrieren und an die ehrenamtliche Mitarbeit in den Organisationen des Bevölkerungsschutzes heranzuführen. Der Förderpreis ist mit insgesamt 39.000 Euro dotiert.

Allein die Anmeldung zu einem (ESF / BAMF) Sprachkurs kann zur Ermittlung Dublin III - relevanter Sachverhalte für eine spätere formale Asylantragserfassung führen

Eine wichtige Anmerkung vom BAMF zum Zulassungsverfahren zum Integrations- bzw. ESF Sprachkursen und der vorgezogenen Dublin – Prüfung.
Laut dem BAMF wird das Zulassungsverfahren in der Praxis wie folgt gehandhabt:
Wenn sich ein Teilnehmer mit BüMA zum ESF - Sprachkurs (ausgeschlossen sind Personen, die aus sicheren Herkunftsstaaten kommen, Westbalkanstaaten mit Asylantragstellung nach dem 31.08.2015) oder Integrationskurs (Zugang nur die "unsicheren" Herkunftsstaaten) anmelden will, führt das automatisch zur Zustimmung zur Teilnahme zu einer EURODAC-Abfrage durch das BAMF. Gibt es einen Treffer, wird die Teilnahme verweigert. Allein die Anmeldung zu einem Sprachkurs kann also zur Ermittlung Dublin III - relevanter Sachverhalte für eine spätere formale Asylantragserfassung führen. Die Anmeldung kann also u.U. im Falle eines EURODAC Treffers auch zu einer beschleunigten, weil vorgezogenen Registrierung des Antrags führen. Über die Höhe der Zahlen gibt es noch keine Erfahrungswerte. Die Praxis wird mehr Erkenntnisse bringen... Die Rechtmäßigkeit der Vermischung von Spracherwerb und Asylverfahren ist jedenfalls äußerst fragwürdig.

Es gibt aus dem Unterstützerkreis der Willkommensinitiative Birkenwerder die Nachfrage nach Sprachpatenschaften speziell für alleinreisende Männer. Falls im Unterstützerkreis der WI Hohen Neuendorf Ehrenamtliche Interesse an dieser Arbeit haben, könnten sie mit der WI Birkenwerder zusammenarbeiten.